Neotinea ustulata
Brand-Knabenkraut
Beschreibung:
Kleine, zierliche Orchideenart, 10 - 25 cm hoch, Laubblätter bläulichgrün und ungefleckt, Blütenstand mit vielen sehr kleinen Blüten,
Lippe weiß bis hellrosa und purpurrot gepunktet; der Blütenstand blüht von unten nach oben auf, die oberen noch geschlossenen Blüten dunkelpurpurn bis fast schwarz.
Sie sehen aus wie angebrannt (Name); Blütezeit Mai und Juni, es gibt auch eine später blühende Unterart. Bis etwa 2000m Seehöhe.
Vorkommen:
Auf Magerwiesen, Trocken- und Halbtrockenrasen, Bergwiesen, seltener in lichten Kiefern- oder Laubwäldern, Wacholderheiden sowie in trockeneren Bereichen von Feuchtwiesen; in Österreich selten.
Begleitpflanzen:
Wacholder, Esparsette, Karthäusernelke, Zypressenwolfsmilch, Kreuzblümchen, Spitzwegerich, Thymian, Salbei, an Orchideen Dreizähniges Knabenkraut,
Mückenhändelwurz, Klein-Hundswurz
Andere Bezeichnungen:
Brand-Keuschständel, Angebranntes Knabenkraut
Rote Liste
Gefährdet (Kat. 3)
HUDLER, 2007:
teilweise geschütztIn Magerrasen über Kalk; selten bis zerstreut, etwas gehäuft in den Nordalpen, im Grazer Bergland und im südlichen Vorland.
April 2024 / Leithagebirge
Vorkommen:
Niesenbacher Kogel, St. Anna am Aigen, Windische Bühel (GRIEBL)
Auf einer Sumpfwiese bei
Preding, ca. 400 m, 9158/1, 46°51'39, 15°24'26 (MAURER, 1954-05-30)
O. ustulata X tridentata: Auf dem Rohrerberge bei Graz (FELLNER); in den Murauen bei Puntigam (TONCOURT); bei Krems a. d. Kainach (FRITSCH). (HAYEK)
Neotinea tridentata
Dreizähniges Knabenkraut
Beschreibung:
Kleine, zierliche Orchideenart, 10-25 cm hoch, Blütenstand annähernd kugelig oder eiförmig, Sepalen und Petalen rot geädert, zu einem dreispitzigen Helm zusammengezogen und purpurrot gepunktet; blüht vor allem im Mai.
Eine Art des Mittelmeerraumes, von dort an warmen Standorten bis zum südlichen und östlichen Alpenrand; kaum über 1000m Seehöhe
Vorkommen:
Auf Magerwiesen, Trocken- und Halbtrockenrasen sowie Waldrändern; kalk- und wärmeliebend - besonders auf vollbesonnten Standorten; in Österreich zerstreut bis selten.
Begleitpflanzen:
Flaumeiche, Wacholder, Schlehe, Klappertopf, Spitzwegerich, Kugelblume, Karthäusernelke, Zypressenwolfsmilch, Kreuzblümchen, an Orchideen Brand-Knabenkraut, Fliegenragwurz, Mückenhändelwurz
Andere Bezeichnungen:
Dreizahn-Keuschständel, Buntes Knabenkraut
Rote Liste
Gefährdet; regional noch stärker gefährdet
HUDLER, 2007:
teilweise geschütztMagerrasen, steinige Hänge
Belege
SW-geneigte Weide W unter Gipfel
Pleschkogel, ca. 1000 m (HEIMEL, 2007-05-17)
Hofstätten,
Trautmannsdorf, westlich Meißl bei einem kleinen Wäldchen oberhalb von Bahngleisen, 382 m, Quadrant 9161/1, 46°53'12, 15°52'53 (TRUMMER, 2006-06-02)
Kranach nördlich Leutschach (Quadrant 9358/2), in der Umgebung des Gehöfts vulgo Menhart (ERNET)
bei
Pongratzen, 9357/2, 46°39'40"N, 15°18'E, Gemeinde Eibiswald (BREGANT, 1982-05-01)
Trockenwiese bei
Oberschöckl, ca. 470-600 m, 8858/2 (47°09'08, 15°28'38 Gemeinde Weinitzen (MAURER, 1971-05-15)
Mähwiesen am
Heiligen Berg bei Köflach. 8956/1, ca. 450-539 m, 47°03'54, 15°07'24 (MAURER, 1966-05-15)
Am Schafferweg und um die Moseralm bei Admont, bei Unterlaussa, in der Voralpenstufe des Eisenerzer Reichenstein, am Semmering am Wege auf den Sonnwendstein. Auf Voralpenwiesen auf dem Lantsch, bei Peggau, Deutsch-Feistritz, auf dem Geierkogel, auf dem Pleschkogel und Walzkogel bei Rein, bei Graz auf dem Reinerkogel, Rohrerberge, Rannachkogel, Plabutsch, bei Eggenberg, Gösting, in den Murauen bei Puntigam, ehemals auch auf dem Grazer Schloßberge. Auf dem Wildoner Berge, im Sausalgebirge, bei Ehrenhausen, Gamlitz; auf dem Rudolfsberge und bei Waldsberg nächst Gleichenberg. Am Südabhang des Schloßberges von Voitsberg, bei Krems a. d. Kainach. (HAYEK)
Neotinea x dietrichiana
Dietrich´s Neotinea
Beschreibung:
Hybride aus Neotinea tridentata und Neotinea ustulata
Erscheinung recht variabel, Erkennungsmerkmal: Helm bildende Sepalen und Petalen dunkel-violett (Einfluss von N. ustulata), Lippe weiss oder rosa mit violetter Punktierung; Blütengröße und die verlängerten Lappen der Lippe meist von N. tridentata bestimmt.
Vorkommen:
An gemeinsamen Standorten der beiden Eltern-Arten möglich.
GRIEBL, 2011: Murtal nördlich Graz bei Kleinstübing und Waldstein, Windische Bühel bei Leutschach, Rohrerberg bei Graz, Kainach bei Voitsberg