Anacamptis morio
Klein-Hundswurz
Beschreibung:
Kleine Orchidee mit einer Wuchshöhe von nur 10 bis 25 cm; Blütenstand locker, wenigblütig (meist 5 bis 15 Blüten).
Typisch die grünlich-nervigen Perigonblätter; blüht von April bis Mai. Selten kommen auch rein weiße Exemplare vor!
Eine der noch am häufigsten Orchideen, doch auch im Rückgang; reagiert wie alle Orchideen empfindlich auf Düngung.
Vorkommen:
Auf Trockenrasen, mageren Bergwiesen, mäßig feuchten Wiesen, ungedüngten Weiden, am Rande von Flachmooren, trockeneren Bereichen von Feuchtwiesen und in lichten Wäldern;
auf kalkhaltigen bis mäßig sauren Böden, bis etwa 1800m Höhe.
Begleitpflanzen:
Wegerich, Schopfige Kreuzblume, Katzenpfötchen, Fingerkraut, Karthäusernelke, Fransenenzian, Frühlingsenzian und andere Orchideen wie Dreizähniges Knabenkraut, Mückenhändelwurz, Holunder-Fingerwurz.
Andere Bezeichnungen:
Salep-Knabenkraut, Kleines Knabenkraut, Satyrion, Stendelwurz oder Narrenkappe
Rote Liste
regional noch stärker gefährdet
HUDLER, 2007:
teilweise geschützt, Magerrasen
HAYEK (1956):
Auf feuchten und trockenen Wiesen, bis 1600 m ansteigend.
In Obersteiermark sehr zerstreut: Auf den Wiesen des Ennstales bei Wörschach; auf dem Lichtmeßberge bei Admont; bei Landl; im Rotmoos bei Weichselboden. Im Murtale und seinen Seitentälern bei Murau, Thalheim, Strettweg, Rothenburg, auf der Kuhalpe bei St. Lambrecht; bei Seckau, Bruck, Mixnitz.
Mai 2018 / Voitsberg / 450m
Weiße Form Anacamptis morio f. alba / Mai 2018 / Voitsberg / 450m
April 2019 / Harterberg / 1000m
April 2019 / Bockkogel / 430m
April 2019 / Voitsberg / 450m
April 2020 / Bockkogel / 430m
April 2020 / Voitsberg / 450m
Mai 2020 / Rannach / 680m
Belege:
Ca. 2 km W
St. Katharina in der Wiel, beim Anwesen Gutschi; ca. 1000 m, Quadrant 9256/4 (46°43'23"N, 15°06'15"E) (ZERNIG, 2004)
Schiffall bei Frohnleiten, nächst "Steiner"; 8658/3 (ZIMMERMANN, 1982)
Eibiswald, bei Pongratzen; 600-900 m, 9357/2 (46°39'30"N, 15°18'E) (BREGANT, 1982)
St. Stefan im Rosental, bei Glojach 360-460 m, 9160/1 (46°52'20"N, 15°41'E) (BREGANT, 1981)
Hochtrötsch 47.26 / 15.37 (RÖSSLER, 1943)
Anacamptis pyramidalis
Pyramiden-Hundswurz
Beschreibung:
Auffallende Pflanze mit einer Wuchshöhe von 20 bis 40 cm; Laubblätter schmal und gefleckt; Blütenstand anfangs kegel- bzw. pyramidenförmig (Name) später zunehmend zylindrisch; Blüten rosa bis purpurrot in dichtem Stand, sehr selten weiß.
Blütezeit Ende Mai bis Juli.
Vorkommen:
Auf trockenen bis wechselfeuchten Bergwiesen, gelegentlich in Gebüschen und lichten Wäldern; auf kalkhaltigem - manchmal kieshaltigem - Boden, an sonnigen Standorten bis in etwa 1300m Seehöhe.
Begleitpflanzen:
Wacholder, Berberitze, Heckenrose, Gold- und Silberdistel, Kalkaster, Zypressenwolfsmilch, Fransenenzian, Ästige Graslilie und andere Orchideen wie Waldhyazinthe, Mücken-Händelwurz, Klein-Hundswurz und Ragwurz.
Andere Bezeichnungen:
Pyramidenorchis, Spitzorchis, Pyramidenknabenkraut, Kamm-Hundswurz, Kammorchis
Rote Liste
regional noch stärker gefährdet
HUDLER, 2007:
teilweise geschützt, In Magerrasen und an Waldrändern;
in den Nordalpen, im Grazer Bergland und im Vorland; zerstreut bis selten.
HAYEK (1956):
Auf Wiesen, besonders in den Voralpen oft nicht selten.
Bei der Haberlalm ob der Buchau bei Admont, auf dem Buchstein und Tamischbachturm,
bei Unterlaussa, St. Gallen, Wildalpen, Wegscheid, Mariazell;
auf dem Hoch-Anger bei Au-Seewiesen und dem Hörster Kogel bei Turnau; auf der Schneealpe.
August 2021 / Weg zur Aflenzer Bürgeralm / 1200m

August 2021 / Weg zur Fölzalm

April 2022 / Mallorca
Belege:
Oberfahrenbach; N Leutschach, SSE des Kreuzberges, Hügelkuppe zwischen den Anwesen Orgl und Kerschenhammer; ca. 550 m, Quadrant 9258/4 (46°43'07"N, 15°27'48"E) (ERNET, 2002)
zwischen St Anna am Aigen und Klöch an der Straßenabzweigung nach Tieschen; ca. 315 m. Quadrant: 9161/4 (46°47'00"N, 15°58'28"E) (MAURER, 1993)
St. Johann im Saggautal; 440–460 m; Quadrant: 9258/3 ca. 440-460 m (46°42'39"N, 15°23'20"E) (BREGANT, 1992)
Straße östl. Eichberghof 800 m S Kreuzbergwarte; 553 m, 9258/4 (46°42'07"N, 15°27'53"E) (MAURER, 1989)
Am Gipfel des Schrot[t]enkogels bei Passail, 1200 m, 8659/3 (47°19'14,96"N, 15°32'00 E) (MAURER, 1964)

Verbreitungskarte
Virtual herbaria (https://herbarium.univie.ac.at) / OpenTopoMap
Anacamptis coriophora
Wanzen-Hundswurz
Beschreibung:
Niedere, kompakte Pflanze mit einer Wuchshöhe von 10 bis 40 cm; Laubblätter rinnig gefaltet;
Blütenstand dicht und reichblütig, Blüten rot bis braunrot, manchmal grünlich. Die Perigonblätter bilden einen schnabelartigen Helm.
Blütezeit Mai bis Juni.
Vorkommen:
Auf Halbtrockenrasen mit tiefgründigen, nährstoffarmen Böden, auf wechselfeuchten Wiesen, Sumpfwiesen und in Flachmooren; bis 800 m Seehöhe
Nur noch Vorkommen am Putterersee und bei den Gamperlacken nahe Selzthal bekannt.
Begleitpflanzen:
Rohrkolben, Sumpfblutauge, Fettkraut, Mehlprimel, auf trockeneren Standorten Klappertopf, Hauhechel, Zypressenwolfsmilch, Karthäusernelke.
Andere Bezeichnungen:
Stinkendes Knabenkraut
HUDLER, 2007:
In Magerrasen; beim Putterersee und auf den Ennswiesen westl. Selzthal.
Vom Aussterben bedroht!
HAYEK (1956):
Auf feuchten Wiesen, zerstreut.
In der Ramsau bei Schladming; im Ennstal bei Admont, wie an der Griesmayrlache, am Wege nach Frauenberg, bei Forchdorf. In der Umgebung von Graz nicht gerade selten, wie bei Andritz, auf dem Geierkogel, in der Ragnitz, bei Fernitz, Liebenau und insbesonders in den Murauen unterhalb St. Gotthard und Weinzödl.
Im Wildbachgraben bei Deutsch-Landsberg. Bei Weiz; auf dem Frauenberge bei Leibnitz; bei Sicheldorf und Kellersdorf nächst Radkersburg.
Belege:
Graz, am linken Murufer N vom Grazer Wasserwerk, in Mengen auf einer Wiese, WIDDER [1914-06-24]
Wildbachgraben bei Deutschlandsberg; CZEGKA [1907-06-20]
Auf Wiesen im vorderen Teil des
Teigitschgrabens; KRASAN [1902-06-29]